Print_vs_Digital
Print vs. Online

Print ist tot, lang lebe der Print

Susanne Hartinger
16. Februar 2021
Online-Marketing boomt. Das World Wide Web scheint der ideale Platz zu sein, um seine Botschaften flexibel und kostengünstig an die Zielgruppe zu bringen.
Online-Marketing boomt. Das World Wide Web scheint der ideale Platz zu sein, um seine Botschaften flexibel und kostengünstig an die Zielgruppe zu bringen.

Warum Online Marketing kein Print Killer ist

Print-Befürworter verweisen hingegen darauf, dass die Wahrnehmung des Menschen verstärkt wird und die Botschaft besser im Gedächtnis bleibt, wenn mehrere Sinne stimuliert werden. Printprodukte sprechen Sehsinn und Tastsinn an. Denn wer fährt nicht gerne mit seinen Händen über den dicken Umschlag eines Buches bevor man zu lesen beginnt, fühlt die Prägung der Schrift auf einem besonders edlen Folder oder lässt sich von geschickt eingesetzten Farbenspielen ein wenig aufheitern? Ja selbst der Geruch von Papier macht Druckwerke stets zu einem kleinen Erlebnis.

Und dennoch: Flexibilität und Kostenersparnis in der Verbreitung machen Online-Marketing-Maßnahmen für viele Unternehmen attraktiver. Da stellt sich natürlich die Frage: Gibt es eine Zukunft für Print-Werbung? Oder wird der altehrwürdige König Print aus dem Marketing-Reich verbannt und Prinz Online auf seinen Thron gehievt?

Wie so oft lässt sich diese Frage nicht mit einem klaren „Ja“ oder „Nein“ beantworten. Während Print für eine Kampagne Sinn macht, können Online-Maßnahmen für eine andere weit wirksamer sein. Oft führt eine geschickte Kombination aus beiden Medien zum Ziel.

Wie wir es schaffen, in der Schlacht um Aufmerksamkeit auf das Siegermedium zu setzen? Wir beantworten uns selbst folgende Fragen:

Dabei wurde wie immer gelacht, gefeiert, heiß diskutiert und vor allem hart gearbeitet. Ja genau, Sie haben richtig gelesen. Denn wie jedes Jahr wartete eine beinharte Creative Challenge auf die Projektteams, zusammengwürfelt aus Strategen, Creative Director, Designer und Projektmanager der einzelnen Agenturen. Und beinhart, da in der Rekordzeit von 72h Briefing, Konzept und Kundenpräsentation für eine vollständige Crossmedia-Kampagne entworfen wird. Aber positive Stresshormone verleihen ja ein gewisses Strahlen. Sagt man…

Das brisante Briefing dazu lieferte diesmal Sundeal Naturals, eine kanadisches Cannabis Company für den Launch ihrer CBD Lifestylemarke in Europa. Zum Testen der Produkte fehlte leider die Zeit, aber zumindest die Köpfe haben geraucht. Präsentiert wurden die Ergebnisse passenderweise in einer prachtvollen Zeltstadt inmitten der marokkanischen Wüste, bei der die Grenze zwischen Realität und Phantasie schon mal verschwimmen konnte. Ob das ausschließlich an der Hitze lag, bleibt ein marokkanisches Geheimnis.

Begeistert waren am Ende alle, denn Freundschaften wurden intensiviert, neue Bekanntschaften geschlossen, ferne Kulturen erkundet und das Siegerkonzept wird bereits mit dem Kunden umgesetzt.

Wir halten es deshalb schon jetzt für die richtige Strategie, die beiden Medien nicht unabhängig voneinander zu betrachten, sondern Print- und Onlinemaßnahmen zu kombinieren.

Vor- und Nachteile der beiden Medien halten sich die Waage. Warum also Print und Online gegeneinander kämpfen lassen? Wir sind davon überzeugt, dass die Medien keine Gegner sein müssen. Im Sinne einer funktionierenden integrierten Kommunikationsstrategie ergänzen sich alle Kanäle und tragen mit ihren jeweiligen Stärken zum Gelingen einer Kampagne bei. Diese Vorteile werden sich in Zukunft noch stärker herausbilden. Nicht nur Online-Medien erfinden sich ständig neu, auch der Print-Bereich entwickelt sich ständig weiter. Augmented Reality (AR) lautet hier eines der Zauberwörter. Das Magazin The New Yorker zeigte mit einem Cover, wie sich Leben in ein Printprodukt bringen lässt. Die Kultmarke Vespa nützte eine AR-Werbeanzeige, mit der Leser – beziehungsweise in diesem Fall Betrachter – den kultigen Motorroller in verschiedenen Farben visualisieren konnten . Für den Einsatz von AR im Marketing-Bereich gilt: The Best Is Yet To Come! Solche Technologien sind ein Vorgeschmack darauf, dass die Grenzen zwischen Print und Online zunehmend verschwimmen werden.

Wir halten es deshalb schon jetzt für die richtige Strategie, die beiden Medien nicht unabhängig voneinander zu betrachten, sondern – sofern es das jeweilige Projekt erfordert und erlaubt – Print- und Onlinemaßnahmen zu kombinieren, um das beste Ergebnis für unsere Kunden zu erreichen.

Die Krone im Marketing-Königreich kann kein Medium allein für sich beanspruchen. Erst wenn Medien, Kanäle und Botschaften im Einklang miteinander regieren, werden Marken und Unternehmen erfolgreich.